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Projektarbeit unter Corona-Bedingungen – wie klappt’s?

Magdalena Rosset und Miriam Jaspersen vom Hanover Center for Health Communication, betreuen federführend unser Forschungsprojekt „Ein neuer Denkrahmen für seelische Gesundheit“. Ziel der aktuellen Projektphase ist es, geeignete Botschaften über seelische Gesundheit und Resilienz zu entwickeln, die bei den Menschen ankommen – sodass sich ein neues, gesundheitsförderndes Verständnis von Gesundheit etablieren kann. Wir haben sie gefragt, wie’s läuft.

Frau Rosset und Frau Jaspersen, wie hat sich die Projektarbeit durch Corona für Sie verändert?

Magdalena Rosset: In der aktuellen Projektphase arbeiten wir zum Glück noch nicht empirisch im Feld, das heißt, noch nicht mit Workshops oder Bürgerdialogen vor Ort in der Pfalz. Im Moment entwickeln wir mit unseren Studierenden im Rahmen eines Master-Seminars Botschaften, deren Wirkung in Online-Befragungen getestet werden wird. Das lässt sich gut virtuell und aus dem Homeoffice lösen. Das heißt, wir tauschen uns jetzt primär per Videokonferenz, Chat und Telefon aus, was zuvor persönlich lief.

Welche Herausforderungen birgt virtuelle Arbeit?

Miriam Jaspersen: Gerade wenn es um spontane Absprachen geht, die sonst kurz in der Bürotür geklärt worden wären, braucht es nun Videokonferenz-Termine, die oftmals mehr Zeit kosten. Auch die Bedingungen für das Arbeiten zu Hause sind sehr unterschiedlich, zum Beispiel die Anforderungen bei der Familienarbeit. Was ein bisschen fehlt, ist der nicht-fachliche Austausch, den man sonst beim Mittagessen oder in der Teeküche hatte. Den gestalten wir nun anders, weil er genauso zum Arbeitsalltag gehört. Aber das ist alles nicht so dramatisch – hätten wir aktuell Vor-Ort-Veranstaltungen und –befragungen geplant, würden wir mit deren Durchführung unter Corona-Bedingungen vor deutlich größeren Herausforderungen stehen.

Im Sinne der Resilienz wollen wir die positiven Aspekte betrachten. Welche guten Seiten hat die aktuelle Situation für Ihre Arbeit?

Magdalena Rosset: Die Pandemie hat der Digitalisierung einen Schub gegeben. Die Erfahrung zeigt, dass auch der digitale Austausch fruchtbar sein kann – sogar bei wissenschaftlichen Konferenzen mit vielen Teilnehmer*innen. Das erleichtert auch grundsätzlich die Zusammenarbeit über größere Distanzen: denn wir sitzen in Hannover und unser Partner, das Pfalzklinikum mit der Resilienz-Initiative, in der Pfalz. Dennoch hoffen wir, dass wir im nächsten Jahr die geplanten Workshops und Veranstaltungen vor Ort durchführen können.