Umgang mit Gefühlen

Förderung der Emotionsregulation bei Schulkindern
Wie fühlt sich Wut an, wie Freude? Wie erkenne ich, wann jemand mit mir und wann er über mich lacht? Wie zeige ich anderen, dass ich sie mag? – Emotionale Kernkompetenzen zu entwickeln, ist für Kinder genauso wichtig wie gesellschaftliche Verhaltensregeln zu erlernen – und eine wichtige Voraussetzung für seelische Gesundheit. Denn wer früh lernt, seine Gefühle und dahinterliegende Bedürfnisse zu erkennen, kann besser auf seine Balance achten und erkennen, wann sie oder er Hilfe benötigt.

In einer Kooperation haben die Universität Koblenz-Landau und die Resilienz-Initiative an zahlreichen pfälzischen Schulen von Speyer bis Wörth erprobt, wie man diese Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen fördern kann. Durchgeführt wird das Training von Studierenden des Lehrstuhls Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kinder- und Jugendalters.

Was wollen wir damit erreichen?
Ziel ist zum einen, den Kindern und Jugendlichen Wissen über Gefühle zu vermitteln: Was sind Gefühle und warum sind sie wichtig? Zum anderen werden sie darin trainiert, ihre eigenen Gefühle und die anderen zu erkennen, einzuordnen und einzuschätzen. In einem weiteren Schritt lernen die Kinder und Jugendlichen, wie sie in schwierigen Situationen mit Emotionen umgehen. Zu dem Training gehören unter anderem Strategien zur Wutkontrolle, gewaltfreie Kommunikation und Stressbewältigung.

Warum so ein Training?
Erfahrungen, die Menschen im Kindes- und Jugendalter machen, beeinflussen maßgeblich die Entwicklung des Gehirns. Stehen Kinder häufig unter toxischem Stress – zum Beispiel ausgelöst durch Vernachlässigung, emotionalen oder psychischen Missbrauch, Trennung oder Substanzabhängigkeit in der Familie – sind sie im späteren Leben häufiger anfällig für seelische Probleme. Das Training im Umgang mit Gefühlen soll dem entgegenwirken und den Grundstein für seelisch gesunde Entwicklung legen.