Wissenswertes
im Lebensbereich
Arbeit

Die seelische Gesundheit und Resilienz am Arbeitsplatz sind von zentraler Bedeutung, da sie nicht nur das individuelle Wohlbefinden der Mitarbeitenden beeinflussen, sondern auch die Leistungsfähigkeit und Produktivität von Unternehmen maßgeblich bestimmen.

In der modernen Arbeitswelt sind die Anforderungen an Flexibilität, Mobilität und ständige Erreichbarkeit hoch. Diese Faktoren führen oft zu einer Entgrenzung zwischen Arbeits- und Privatleben, was den Stresspegel erhöht und die seelische Gesundheit gefährden kann. Resiliente Mitarbeitende sind besser in der Lage, mit diesen Herausforderungen umzugehen, da sie über Fähigkeiten wie emotionale Selbstregulation und Problemlösungsorientierung verfügen.

 

Kümmern sich Mitarbeitende und Arbeitgebende nicht ausreichend um die seelische Gesundheit, kann dies deutliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen haben. Psychische Erkrankungen sind eine der häufigsten Ursachen für Fehlzeiten und Frühverrentungen, was erhebliche Kosten für Unternehmen und die Gesellschaft verursacht. Die Förderung der seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz ist daher nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Unternehmen, die in die Resilienz ihrer Mitarbeitenden investieren, profitieren von höherer Produktivität, besserer Arbeitsqualität und einer stärkeren Bindung der Talente.

 

Präventive Maßnahmen zur Förderung der seelischen Gesundheit und Resilienz sind am wirksamsten, wenn sie in ein umfassendes Konzept zur Gesundheitsförderung eingebettet sind. Eine positive Unternehmenskultur, die psychologische Sicherheit und Offenheit fördert, ermöglicht es Mitarbeitenden, über Belastungen zu sprechen und Unterstützung zu suchen, ohne Angst vor Stigmatisierung haben zu müssen. Flexible Arbeitszeitmodelle und Weiterbildungsangebote können ebenfalls dazu beitragen, die Work-Life-Balance zu verbessern und die Resilienz der Mitarbeitenden zu stärken. Mit der Schaffung von Resilienzressourcen im Betrieb kann ein Unternehmen aktiv dazu beitragen, die Resilienz der Mitarbeitenden ebenso wie die Resilienz des Unternehmens (sog. Organisationale Resilienz) gegenüber widrigen Einflüssen zu stärken.

Beispiel: Organisationale Resilienz im Pfalzklinikum Rockenhausen

2020: Eine Organisation (oder ein Unternehmen) ist wie ein Segelschiff: Äußere Einflüsse, zum Beispiel der Wind, geben das Tempo vor. Und ein heftiges Gewitter kann das Schiff schon mal ins Wanken bringen. Dann kommt es auf die Besatzung an: Kann sie flexibel reagieren und die Segel geschickt ausrichten, werden Klippen sicher umschifft. Der Kapitän wiederum muss für die Rahmenbedingungen sorgen: dass es der Besatzung gut geht, und das Schiff seetüchtig ist.

So ist es auch bei Organisationen. Ihre Fähigkeit zur Anpassung und Krisenbewältigung nennt man organisationale Resilienz. Organisationen können lernen, mit Veränderungen, Herausforderungen und Krisen gut umzugehen – und gestärkt daraus hervorgehen. Das geht aber nur in einem Zusammenspiel von befähigten Mitarbeitenden und den richtigen Rahmenbedingungen in einem Unternehmen. Wichtige Faktoren dafür sind zum Beispiel eine fördernde Führung, sinnvolle Arbeitsabläufe und eine offene Kommunikation.
Sich mit organisationaler Resilienz zu beschäftigen birgt für Organisationen die Chance, zukünftig besser mit Krisen umgehen zu können. Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Pfalzklinikums in Rockenhausen stellt sich im Projekt „Unterwegs mit starken Segeln“ dieser Aufgabe und fragt: „Was macht uns resilient, was macht uns stark? Wie gehen wir mit schwierigen Situationen um? Und wo können wir uns weiterentwickeln, um noch besser gegen Stürme gewappnet zu sein?“

Das herauszufinden, ist das Ziel des wissenschaftlich begleiteten Projekts „Unterwegs mit starken Segeln“ – einer Kooperation mit dem Institut für Technologie und Arbeit Kaiserslautern e.V. (ITA). Das auf ein Jahr ausgelegte Projekt wird unter Beteiligung der Mitarbeitenden und Führungskräfte der Klinik durchgeführt und im Anschluss evaluiert.

    Betreff: Anfrage zum Beispiel „Organisationale Resilienz im Pfalzklinikum Rockenhausen“

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