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„Wir weben einen Schutzschirm für die Region“ - Zweites Bürgerforum „Gesund im Donnersbergkreis“ bringt neue Ideen

Rockenhausen. „Dieser rote Faden ist sinnbildlich für das, was uns verbindet – nämlich das Ziel die Gesundheit und Gemeinschaft im Donnersbergkreis zu stärken“. Mit einem Knäuel roter Wolle in der Hand leitete Prof. Dr. Cordula Borbe von der Hochschule Nordhausen das zweite Bürgerforum des Beteiligungsprojekts „Gesund im Donnersbergkreis“ ein. „Indem wir uns weiter treffen und unsere Ideen vernetzen, weben wir langsam einen Schutzschirm für die Region.“ Um die Stärkung der Gesundheit und der seelischen Widerstandskraft – Resilienz – geht es bei den insgesamt vier Bürgerforen des Projekts in diesem Jahr. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, gemeinsam Ideen für eine zukunftsfähige Region Donnersbergkreis zu entwickeln, bestehende Angebote zu vernetzen und neue Ansätze der Begegnung zu schaffen.

Bereits im ersten Forum Ende Mai hatten die Teilnehmer eine Vielfalt an Ideen und Wünschen gesammelt und wichtige übergeordnete Themen für die Region herausgedeutet. Dazu gehören Mobilität, Gesundheitsversorgung, Vereine und Freizeitangebote, Barrierefreiheit, Ehrenamt und Engagement, ältere und junge Menschen, Innenstädte und Leerstände, Internet und Digitalisierung sowie Umwelt und Naturschutz. Jetzt im zweiten Bürgerforum entschieden sich die Teilnehmer, die Themen Mobilität, Gesund bleiben, junge Menschen und Digitalisierung zu vertiefen.

Wichtige Fragen waren zum Beispiel: Wie animiert man junge Menschen dazu, in der Region zu bleiben und ihren Lebensraum zukunftsfähig mitzugestalten? Welches inhaltliche Spektrum ist für die Wahl einer Ausbildung hier wichtig? Hier stellte sich heraus, das für die Attraktivität einer Region viele Faktoren eine Rolle spielen: Ist eine gute Infrastruktur – zum Beispiel durch Breitbandversorgung und öffentlichen Nahverkehr – vorhanden? Gibt es bezahlbaren Wohn- und Arbeitsraum? „Denn warum sollten Unternehmen, Verbände und Institutionen nur in den Städten angesiedelt sein, wo sie teure Büro- und Produktionsflächen mieten müssen?“, fragte eine Teilnehmerin. „Hier ginge es viel günstiger – und wo attraktive Arbeitsplätze sind, siedeln sich auch junge Menschen an.“

Ein anderes Thema war das soziale Miteinander und die gegenseitige Unterstützung im Dorfleben: Wie kann man Generationen miteinander in Kontakt bringen, sodass beide Seiten voneinander profitieren? Wichtig war den Teilnehmern, einerseits ältere Menschen mehr einzubinden und wertzuschätzen und andererseits ein attraktives Umfeld für junge Menschen zu gestalten. Zu den ersten Ideen gehörten Konzepte wie Dorfläden als Treffpunkt, Fahrdienste, Erzählcafés oder gemeinsames Kochen. Hier könne man voneinander lernen und gemeinsam Zeit verbringen.

Mit diesen Impulsen im Gepäck wird das Forschungsteam, welches das Beteiligungsprojekt wissenschaftlich begleitet, im Herbst in die nächsten beiden Bürgerforen einsteigen. Weiter geht es am 24. Oktober und 8. November, jeweils um 18 Uhr in der Donnersberghalle Rockenhausen. Auch hier sind interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, ihre Region gemeinsam zu gestalten.   

Zum Hintergrund
Das Beteiligungsprojekt „Gesund im Donnersbergkreis“ ist ein Projekt der Pfalzklinikum-Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark – Wege zur Resilienz.“ Es wird leitend durchgeführt von einem wissenschaftlichen Team um Prof. Dr. Cordula Borbe und Prof. Dr. Markus Steffens von der Hochschule Nordhausen. Unterstützt wird es von einem weiteren Team der Katholischen Hochschule Mainz um Prof. Dr. Brigitte Anderl-Doliwa. Als ein Mittelzentrum und als ausgewiesene Gesundheitsstadt im Donnersbergkreis sowie als Projektpartner nimmt die Stadt Rockenhausen ihre Verantwortung für die Bürger in der Region wahr, ebenso wie die AOK Gesundheitskasse, die das Projekt im Rahmen ihrer Präventionsarbeit mitfinanziert.

Kontakt
Romina Männl    
Projektkoordinatorin „Die Pfalz macht sich/dich stark – Wege zur Resilienz“
Tel. 06349 900-1643
E-Mail: romina.maennlpfalzklinikum.de