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„Mit Vernetzung kann Veränderung gelingen“ - Gesund im Donnersbergkreis präsentiert Abschlussbericht

„Vernetzung ist ein zentrales Bedürfnis der Menschen in der Region. Und wenn Menschen eine Vernetzung über Familien-, Vereins- oder Dorfgrenzen hinweg anstoßen, kann Veränderung gelingen“, so resümierten Prof. Dr. Cordula Borbe und Prof. Dr. Markus Steffens das Bürgerbeteiligungsprojekt „Gesund im Donnersbergkreis“. Gemeinsam mit ihrem Forschungsteam von der Hochschule Nordhausen und der Katholischen Hochschule Mainz präsentierten die beiden Projektleitenden nach zwei Jahren Laufzeit den abschließenden Forschungsbericht in der Donnersberghalle – dort hatten 2018 auch die vier Bürgerforen stattgefunden.

Als neu gewählter Bürgermeister der Stadt Rockenhausen, die als ein Mittelzentrum des Donnersbergkreises ihre besondere Verantwortung für die Gesundheit der Menschen sieht, begrüßte Michael Vettermann die Anwesenden. Auch Paul Bomke, in seiner Funktion als Projektleiter der Pfalzklinikum-Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark – Wege zur Resilienz“ und Willi Hölzle von der Bezirksgeschäftsführung der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse waren Teil der Gesprächsrunde.

Aus den Bürgerforen, den Stadtteilbegehungen und den Interviews mit Bürgerinnen und Bürgern haben sich zentrale Themen und Bedarfe herauskristallisiert: Gesund bleiben, das heißt Versorgungssicherheit zu gewährleisten; Mobilitätskonzepte ausbauen – beispielsweise, um älteren Menschen Teilhabe und Selbstbestimmtheit zu ermöglichen; die Digitalisierung vorantreiben, welche die Attraktivität der Region für junge Menschen, Zuziehende und Arbeitgeber erhöhen kann; Bedarfe junger Menschen angehen und vor allem in die Vernetzung von Dörfern und Gemeinden investieren. Als wichtige Potenziale und Treiber von bürgerschaftlichem Engagement identifizierte die Forschungsgruppe zum Beispiel Vereine, die Kirchengemeinden und die Kommunen. Seien es Mobilitätskonzepte, Umweltprojekte oder Gesundheitsangebote wie die „Gemeindeschwester“, die Kontaktstelle für die Menschen vor Ort sein kann – die Dörfer und Gemeinden sollten dies vernetzt entwickeln, um für alle das Beste herauszuholen, waren sich die Projektbeteiligten einig. „Die Ergebnisse regen dazu an, sie im Stadtrat und mit verschiedenen kommunalen Entscheidungsträgern zu diskutieren“, empfahl das Forschungsteam. „Es bietet sich an, weitere Handlungsschritte zwischen Kommune und auf unterschiedlichen Verwaltungsebenen umzusetzen.“

Nur zum Teil konnte in dem Projekt eine nachhaltige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger gelingen. Dies liege wahrscheinlich unter anderem daran, dass für viele Menschen, gerade wenn man gesund sei, ein Engagement nicht zwangsläufig auf der Hand liege, so Prof. Dr. Markus Steffens. Hier seien innovative Ideen gefragt. Und nun gelte es, die Ergebnisse in Entscheidungsprozesse zu überführen und in konkreten Maßnahmen sichtbar zu machen. Stadtbürgermeister Michael Vettermann nahm den Impuls auf; er möchte die Themen im Stadtrat einbringen. „Wichtig für die Zukunft ist die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, sich an den Prozessen aktiv zu beteiligen“, fand er. Auch die AOK möchte den Gesundheitsansatz in der Region Donnersberg mit ihren Präventionsangeboten weiterhin unterstützen.

Zum Hintergrund
Das Beteiligungsprojekt „Gesund im Donnersbergkreis“ ist Teil der Pfalzklinikum-Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark – Wege zur Resilienz“ und lief für zwei Jahre rund um die Verbandsgemeinde Rockenhausen. Mit dem Ziel, gesundheitsförderliche Strukturen in den Dörfern und Gemeinden weiterzuentwickeln und Verbesserungspotentiale zu entdecken, war eine Forschergruppe der Hochschule Nordhausen und der Katholischen Hochschule Mainz 2018 in der Region unterwegs. Im Rahmen einer Sozialraumanalyse schaute sich die Gruppe bevölkerungsspezifische und sozialpolitische Daten an und befragte Menschen vor Ort. Bei vier Bürgerforen entwickelten die Bürgerinnen und Bürger – moderiert durch das Forschungsteam – Ideen, um miteinander in Kontakt zu kommen und sich in der Gemeinschaft gegenseitig zu unterstützen, um so (seelische) Gesundheit über alle Altersstufen hinweg zu stärken und zu erhalten. Als ein Mittelzentrum und als ausgewiesene Gesundheitsstadt im Donnersbergkreis unterstützt die Stadt Rockenhausen das Projekt, ebenso wie die AOK Rheinland-Pfalz Saarland – Die Gesundheitskasse, die das Projekt im Rahmen ihrer Präventionsarbeit mitfinanziert.

Kontakt
Romina Männl
Projektkoordinatorin Prävention und Unternehmenskommunikation
Tel. 06349 900-1643
E-Mail: romina.maennlpfalzklinikum.de

„Wichtig für die Zukunft ist die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, sich an den Prozessen aktiv zu beteiligen“, betonte der neue Stadtbürgermeister Michael Vettermann (3. v.l.) von Rockenhausen bei der offenen Diskussion.