Resilienz – was bedeutet das? Was heißt seelische Gesundheit? Worin besteht der Unterschied? Wo sind die Gemeinsamkeiten? Auf dieser Seite kannst du dich über die Themen Resilienz und seelische Gesundheit informieren. Wir beantworten dir die häufigsten Fragen. Falls du weitere Fragen oder Ideen hast, kontaktiere uns gerne.

Seelische Gesundheit

Seelische Gesundheit bedeutet, dass du dich wohlfühlst und aktiv am Leben teilnehmen kannst.

„So lange ich nicht krank bin und funktioniere, bin ich seelisch gesund“ – so denken viele Menschen über seelische Gesundheit. Aber seelische Gesundheit meint weit mehr als die Abwesenheit von Krankheit oder (noch) „funktionieren“ können!

Wir von der Resilienz-Initiative möchten zu einem neuen Verständnis seelischer Gesundheit beitragen. Wir bezeichnen seelische Gesundheit als Zustand des Wohlbefindens. Gemeint ist ein Gleichgewicht auf mehreren Ebenen:

  • In uns selbst: Wir fühlen uns emotional und psychisch wohl. Dies umfasst auch kulturelle oder spirituelle Aspekte.
  • Mit uns und den anderen: Hier geht es um ein soziales Wohlbefinden. Es besteht ein Gleichgewicht zwischen uns selbst, anderen Menschen und unserer Umwelt. Wir sind „gut in Kontakt“. Seelische Gesundheit braucht eine Gemeinschaft! Der einzelne Mensch ist nicht allein für seine seelische Gesundheit verantwortlich und das Gesundheitssystem ist auch nicht die einzige Unterstützung.
  • eine aktive Teilnahme am Leben: Wir können etwas bewirken und/oder uns engagieren. Das kann auf der Arbeit, im Privatleben oder in der Gemeinde sein.

Es gibt kein „entweder – oder“. Viele Menschen denken, sie sind entweder „seelisch gesund“ oder „seelisch krank“. Seelische Gesundheit stellt sich als Spektrum mit vielen Abstufungen dar. Jeder Mensch kann seine seelische Gesundheit stärken. Hier kommt die Resilienz ins Spiel: Wir können Schutzfaktoren wie beispielsweise Problemlöse-Fähigkeiten und soziale Unterstützung fördern und unsere Resilienz gezielt trainieren.

Resilienz

Resilienz hilft uns dabei, uns wohlzufühlen und seelisch gesund zu bleiben. Auch du kannst deine Resilienz stärken.

Der Begriff Resilienz kommt vom lateinischen „resilire“ – zurückprallen, abprallen. Er bezeichnet die Fähigkeit eines Werkstoffes, nach einer Verformung wieder in die übliche Form zurückzukehren. Was heißt das nun auf die menschliche Psyche übertragen? Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, mit einem Problem oder Schicksalsschlag lösungsorientiert umzugehen und danach gestärkt wieder zu Wohlbefinden zu gelangen. Oft wird Resilienz auch übersetzt mit „seelischer Widerstandskraft“. Uns von der Resilienz-Inititative „Die Pfalz macht sich/dich stark“ geht es nicht um „Widerstandskraft“ der einzelnen, sondern um einen guten Umgang mit uns selbst und anderen in der Gemeinschaft und darum, aktiv im Leben zu stehen! Wir bilden ein stabiles Netzwerk, in dem sich Menschen gegenseitig in ihrer Resilienz und seelischen Gesundheit unterstützen. Aktives gemeinschaftliches Handeln in Kommune, Arbeitswelt und Schule trägt zur seelischen Gesundheit aller bei.

Mit dieser Plattform laden wir dich ein, Resilienz-Angebote in der Region wahrzunehmen, zu ergänzen und/oder das Thema Resilienz in der Pfalz bekannt zu machen.

Was heißt eigentlich …?

Hier findest du Erklärungen wichtiger Begriffe rund um das Thema Resilienz.

Seelische Gesundheit, auch als psychische Gesundheit bezeichnet, ist ein Zustand des Wohlbefindens auf emotionaler, psychischer und sozialer Ebene. Eine seelisch gesunde Person kann ihre eigenen Fähigkeiten erkennen, mit den alltäglichen Belastungen umgehen und einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert psychische Gesundheit als „Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen“.

Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, mit einem Problem oder Schicksalsschlag lösungsorientiert umzugehen und danach gestärkt wieder zu Wohlbefinden zu gelangen. Der Begriff der Resilienz lässt sich auch auf Organisationen übertragen. Eine resiliente Organisation kann auf Veränderungen, Krisen und unerwartete Herausforderungen reagieren und gestärkt aus ihnen hervorgehen.

Was macht eine resiliente Person aus? Wie schafft sie es, aus Herausforderungen gestärkt und seelisch gesund hervorzugehen? Die Resilienz beruht auf den so genannten „7 Säulen“:

  • Optimismus: an eine positive Zukunft glauben und Herausforderungen als vorübergehend und lösbar ansehen
  • Akzeptanz: Dinge annehmen, die nicht zu ändern sind
  • Lösungsorientierung: eigene Handlungsmöglichkeiten erkennen und Strategien entwickeln, um ein bestimmtes Problem zu lösen.
  • Selbstwirksamkeit: Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben und die Ereignisse im eigenen Leben aktiv beeinflussen (raus aus der „Opferrolle“)
  • Eigenverantwortung: Verantwortung für das eigene Handeln und die eigenen Entscheidungen übernehmen
  • Netzwerkorientierung: Unterstützung und Hilfe von anderen suchen und annehmen (Die Resilienz-Initiative „Die Pfalz macht sich/dich stark“ ist ein Baustein dieses Netzwerks.)
  • Zukunftsplanung: klare Ziele haben und Pläne für die Zukunft machen (positive Zukunftsvision)

Wie bleibe ich seelisch gesund? Prävention zielt darauf ab, den Zustand des seelischen Wohlbefindens zu erhalten und psychische Erkrankungen zu verhindern. Wenn du deine Resilienz stärkst, kannst du viel zur Prävention beitragen. Aber auch Institutionen wie Kommunen, Schulen oder Organisationen können einen Beitrag zur Prävention durch Resilienz leisten – wie, das fasst diese Plattform zusammen. Prävention im Bereich der seelischen Gesundheit heißt, die Resilienz von Menschen zu stärken, Risikofaktoren zu minimieren und Schutzfaktoren zu fördern, um ein gesundes und erfülltes Leben zu ermöglichen.

Schutzfaktoren stärken die Fähigkeit eines Menschen, mit Krisen und Problemen umzugehen und aus ihnen gestärkt hervorzugehen. Schutzfaktoren wie Optimismus, Akzeptanz, Selbstwirksamkeit und Lösungsorientierung decken sich mit den 7 Säulen der Resilienz. Das sind Fähigkeiten, die im Menschen selbst begründet liegen und die du bei dir selbst stärken kannst. Im Unterschied zu den 7 Säulen umfassen Schutzfaktoren auch externe und ergänzende Bedingungen im Menschen selbst. Dazu gehören:

  • Soziale Unterstützung: Enge Beziehungen zu Familienmitgliedern, Freunden oder Kolleg*innen helfen auf emotionaler Ebene und schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit. Wir können diese Personen auch bitten, uns zu helfen, wenn wir bei einem Problem nicht weiterkommen.
  • Sinnhaftigkeit: einer Krise einen Sinn zu geben, kann dabei helfen, sie zu bewältigen. Auch das Empfinden, dass das eigene Leben zielgerichtet ist, sorgt für Stabilität. Ein starker Sinn trägt zur Motivation bei.
  • Gesunde Lebensweise: Körperliche Aktivität, eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf tragen zur seelischen und körperlichen Gesundheit bei. Eine gesunde Lebensweise stärkt Körper und Geist und fördert die Resilienz.

Schutzfaktoren und die 7 Säulen der Resilienz überschneiden und ergänzen sich also. Sie stärken die Resilienz des einzelnen Menschen. In einem Video erklärt Severino Ferreira da Silva von der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft Risiko- und Schutzfaktoren. Hier gelangst du direkt zu youtube (Link öffnet sich in neuem Fenster/Tab).

Belastungen sind externe oder interne Faktoren, die auf eine Person einwirken. Diese Belastungen, auch Risikofaktoren genannt, können die Resilienz eines Menschen negativ beeinflussen. Belastungen können individuell sein, sozial bedingt, durch die Umwelt hervorgerufen werden oder an Schule und Arbeitsplatz auftreten. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Psychische Erkrankungen
  • Niedriges Selbstwertgefühl
  • Pessimistisches Denken
  • Fehlende soziale Unterstützung
  • Konflikte
  • Armut und Benachteiligung
  • Chronischer Stress
  • Arbeitslosigkeit
  • Mobbing und Diskriminierung
  • Überforderung und Leistungsdruck
  • Kritische Lebensereignisse (Verlust des Arbeitsplatzes, Tod eines Angehörigen…)

Als Beanspruchung bezeichnen wir die Reaktion auf eine Belastung oder einen Risikofaktor. Während sich der Begriff Belastung auf die äußeren Einflüsse oder kritischen Lebensereignisse bezieht, meint die Beanspruchung die Reaktion der Person darauf. Während eine Person nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes in eine tiefe Sinnkrise stürzt, macht sich eine andere Person voller Tatendrang auf die Suche nach einer neuen Stelle. Beide Personen erfahren die gleiche Belastung, aber unterschiedliche Beanspruchungen. Wenn die Belastungen reduziert werden oder die Bewältigungsstrategien durch Resilienz verbessert werden, verringert sich die Beanspruchung. Das allgemeine Wohlbefinden steigt.

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